Seebestattungen in Nord- und Ostsee
Die Bestattung auf See war früher ausschließlich Personen vorbehalten, für die man eine
besondere Beziehung zum Meer nachweisen konnte.
Heute sind die Vorschriften deutlich gelockerter und Seebestattungen sind fast alltäglich geworden, wenn dafür eine entsprechende Willenserklärung der Angehörigen vorliegt.
Die Hinterbliebenen können dabei vor der eigentlichen
Beisetzung eine klassische Trauerfeier an Land abhalten. Die Beisetzung durch
den Kapitän oder die Kapitänin des Beisetzungsschiffes erfolgt dann zu einem
späteren Zeitpunkt, üblicherweise in Anwesenheit der engsten Angehörigen. Für die Übergabe der Aschen an das Meer, haben die Behörden spezielle Ausbringungskorridore innerhalb der Dreimeilenzone von Nord- oder Ostsee vorgesehen. Hier wird dann die Asche der
Verstorbenen in einer speziellen Seeurne, nach nautischer Tradition, dem
Meer übergeben.
Das es nur wenige Korridore gibt, fahren die Reedereien der verschiedenen Abfahrtshäfen i.d.R. die gleichen Gebiete an, so dass eine Abfahrt aus Cuxhaven zum selben Zielgebiet führt wie die aus Bremerhaven, Hooksiel oder Wangerooge.
Die stille Seebestattung ohne Angehörigenbegleitung ist eine würdevolle Alternative zu einer Urnenbeisetzung auf einem Friedhof, wenn nur ein begrenztes finanzielles Budget zur Verfügung steht. Die Kosten einer stillen Seebestattung sind oft deutlich geringer als für ein anonymes Urnengrab auf einem klassischen Friedhof. Diese würdevolle Form der letzten Etappe ihrer Lebensreise ist für viele Menschen eine gute Alternative für den eigenen Vorsorgefall, nicht zuletzt, wenn sie dankbare Erinnerungen mit dem Meer und dem Ozean verbinden.